GCD 2015 Cover

Neues Jahrbuch Global Compact Deutschland: Agenda 2030 im Fokus

Mit den beschlossenen Sustainable Development Goals und dem Pariser Klimaabkommen hat die Weltgemeinschaft in 2015 wichtige Zukunftsweichen gestellt. Doch auf welche politische und wirtschaftliche Situation trifft diese Agenda? Angesichts von Flüchtlingselend, Terror, Kriegen und Konflikten stellt sich die Frage, ob aktuell überhaupt politischer und gesellschaftlicher Raum für eine solche Nachhaltigkeits-Agenda bleibt. Dieser Frage geht das neue Jahrbuch des Global Compact, der UN-Initiative für unternehmerische Verantwortung, nach.

Münster (el) – Bundeskanzlerin Angela Merkel schreibt dazu: „Vor allem die Industriestaaten sollten und müssen angesichts ihres wirtschaftlichen Gewichts mit gutem Beispiel vorangehen. Daher ist es gut zu wissen, mit dem UN Global Compact und seinem deutschen Netzwerk eine starke Verantwortungsgemeinschaft aus Unternehmen, Zivilgesellschaft und Politik als Wegbegleiter zur Seite zu haben.“

Die Bundesregierung will daher 2016 im Dialog mit den Bürgern die nationale Nachhaltigkeitsstrategie weiterentwickeln. Dies erfolgt im Zeichen der Sustainable Development Goals. Damit sollen die großen globalen Herausforderungen wie Hunger, Armut, fehlende Bildung, Umwelt- und Klimaschutz, aber auch Flüchtlingshilfe angegangen werden. Kanzleramtsminister und Flüchtlingsbeauftragter Peter Altmaier erläutert in seinem Beitrag Ziele und Wege.

Dieser Wandel wird nicht ohne eine Neujustierung herkömmlicher Rollenverteilungen im Welthandel möglich sein. Das ist die größte Herausforderung – ob nun beim Klimaschutz, bei Arbeitsbedingungen oder Sozialstandards. Doch wie realistisch ist das in einer globalisierten Welt, deren Märkte eher Ellbogen als Fairness kennen? Was können Nationalstaaten hier überhaupt noch erreichen angesichts von Schuldenbergen und wachsenden Egoismen? Im Jahrbuch erläutern dies Prof. Josef Wieland, der als versierter Wirtschaftsethiker sowohl Politiker als auch Studierende in diesen Fragen schult, und Prof. Stefan Schaltegger von der Leuphana-Universität.

Die Rolle von Unternehmen bei sozialen Innovationen beleuchten schließlich Autoren der Bertelsmann Stiftung. Beschleunigte Veränderungsdynamiken in Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Umwelt stellen uns vor neue Herausforderungen. Ob Digitalisierung der Lebens- und Arbeitswelt, eine im europäischen Kontext wachsende soziale Ungleichheit oder aktuell die Integration der Flüchtlinge aus Krisengebieten: Etablierte Steuerungs- und Problemlösungsroutinen stoßen entweder an ihre Grenzen oder bedürfen massiver Ausweitung um Ressourcen.

CSR-Reporting

Weiterer Schwerpunkt dieser Ausgabe ist das Thema „CSR Reporting – Mehr als nur Notwendigkeit“. Das sogenannte „extra-financial Reporting“ gewinnt für immer mehr Unternehmen an Bedeutung. Es zeigt sich nämlich, dass Umwelt-, Sozial- und Menschenrechtsfragen weit mehr sind als „Zusatzaspekte“: Sie haben einen immer stärkeren Einfluss auf das Kerngeschäft und damit die Unternehmensbewertung. Die europäische CSR-Berichtspflicht, wachsende Transparenz in den Lieferketten und freiwillige Selbstverpflichtungen wie etwa der UN Global Compact beschleunigen diesen Trend. Doch Reporting bedeutet nicht nur Pflicht, sondern auch Chance. Indem Corporate Social Responsibility Teil von Managementprozessen wird, kann es dabei helfen, Routinen kritisch zu hinterfragen, Innovationen anzustoßen und wirtschaftlichen Erfolg zu verstärken.

Darüber hinaus zeigen 29 Unternehmen mit ihren Good-Practice-Beispielen, wie sie die zehn Prinzipien des Global Compact in ihre Geschäftsprozesse integrieren.

 

Global Compact Deutschland 2015

Jahrbuch des deutschen Netzwerkes mit Beiträgen u.a. von Angela Merkel (Grußwort), Josef Wieland, Stefan Schaltegger, Elmer Lenzen, Matthias Fifka sowie 29 deutschen Global Compact-Mitgliedsunternehmen. Hrsg.: macondo publishing Verlag. Münster 2016, 132 Seiten, durchgehend farbig, broschiert, FSC-zertifizierter und klimaneutraler Druck, limitierte Auflage.
ISBN-13: 978-3-946284-00-0
Ladenpreis: 15,00 Euro

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